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3.3 Kurzübersicht zu Netscape LiveWire

Netscape LiveWire und LiveWire Pro sind Werkzeuge für die Verwaltung von Web-Sites und die Entwicklung von Webanwendungen mit Datenbankanbindung. LiveWire ist in der aktuellen Version 1.01 (März 1997) für diverse Unixplattformen (u.a. Solaris) sowie für Windows NT 3.51 und 4.0 verfügbar und beinhaltet folgende Komponenten:

Die Pro-Version enthält außerdem Informix’s OnLine Workgroup SQL-Datenbank sowie in der NT-Variante Crystal Softwares Crystal Reports Professional.

LiveWire ist ein NSAPI-Modul (vgl. Abschnitt 2.1.4) und arbeitet ausschließlich mit den beiden Web-Servern Enterprise Server und Fasttrack Server von Netscape jeweils ab Version 2.0 zusammen. Als Programmiersprache wird JavaScript auf Serverseite eingesetzt.

Zur Datenbankanbindung bietet LiveWire transparent nativen Zugriff auf Informix-, Oracle- und Sybasedatenbanken sowie via ODBC auf alle ODBC-fähigen Datenquellen (z.B. Microsoft SQL Server oder Microsoft Access).

3.3.1 Erstellung und Start einer LiveWire-Applikation

JavaScript zur Serverseitigen Ausführung kann in HTML-Seiten integriert werden und/oder in separaten JavaScript-Dateien (ASCII-Dateien mit JavaScript Sourcecode, Dateiendung .js) vorliegen. All diese zu einer Anwendung gehörenden Dateien werden mit Hilfe des LiveWire JavaScript-Compilers in einen Plattformunabhängigen Bytecode compiliert, der in Form einer einzigen, von Netscape-Servern ausführbaren Datei mit der Endung .web erzeugt wird.

Abbildung 12: Erstellen und Installieren einer LiveWire-Anwendung

Diese Web-Datei muß nicht unterhalb des Dokumenten-Rootverzeichnisses des Servers liegen. Mit dem LiveWire Application Manager muß die Anwendung installiert, d.h. unter Angabe einiger grundsätzlicher Informationen beim Server "angemeldet" und gestartet werden (siehe Abbildung 13).

Nach jeder Änderungen muß die Applikation neu compiliert und im Application Manager ein "Restart" ausgeführt werden.

Abbildung 13: Der Application Manager dient zur Installation und Überwachung
sowie zum Debuggen der LiveWire-Anwendungen

3.3.2 URLs in LiveWire-Applikationen

Bei der Installation einer LiveWire-Anwendung mit dem Applikationsmanager wird u.a. der Name der Anwendung festgelegt. Dieser Name erscheint im URL wie ein Verzeichnis im Dokumenten-Rootverzeichnis des Servers.

Wenn z.B. eine Anwendung unter dem Namen linkdb angemeldet wird, so lautet der URL zur Default-Seite http://www.domaene.de/linkdb/, die HTML-Seite links.html dieser Anwendung wird über den URL http://www.domaene.de/linkdb/links.html erreicht.

Zu beachten ist hierbei, daß ein eventuell vorhandenes Verzeichnis gleichen Namens im Dokumentenroot des Servers nicht mehr erreichbar ist, da diese URLs automatisch auf die LiveWire-Anwendung gemappt werden.

Eventuell zu übergebende Parameter werden entsprechend dem CGI-Standard dem URL angehängt.

Bsp.: http://www.domaene.de/linkdb/links.html?id=117

3.3.3 Das LiveWire Object Framework

LiveWire stellt vordefinierte JavaScript-Objekte zur Applikationsentwicklung zur Verfügung, die gemeinsam als das "LiveWire Object Framework" bezeichnet werden. Damit ist es möglich, persistente Daten (s. project-Objekt) und Sitzungen (s. client-Objekt) mit HTTP zu verwalten, obwohl HTTP ein zustandsloses Protokoll ist (vgl. HTTP in Abschnitt 1.1.5).

Einige dieser Objekte besitzen vordefinierte Methoden und von LiveWire gesetzte Attribute, es können aber auch neue, anwendungsspezifische Attribute definiert werden.

Abbildung 14: Das LiveWire Object Framework

Wie Abbildung 14 zeigt, teilen sich alle LiveWire-Applikationen auf einem Server das selbe Server-Objekt. Alle Clients, die auf die gleiche Anwendung zugreifen, teilen sich das gleiche Project-Objekt, und alle Requests eines Clients teilen sich das selbe Client-Objekt.

Details zur Anwendung des Object Frameworks ebenso wie zur Datenbankkonnektivität von LiveWire werden bei der Besprechung der Anwendungen erläutert.

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