3.7 Installation der Applikation
Installiert wurde das gesamte System (Datenbank, Web-Server und LiveWire) auf einem mit 200 Mhz getakteten Pentium Pro Rechner mit 128 MB Hauptspeicher unter Microsoft Windows NT 4.0, der im Netzwerk der GMD/IBE unter dem Namen pc-ibe-inet-srv eingetragen ist. Der Rechner ist für das HTTP-Protokoll durch die Firewall freigeschaltet und somit auch "von außen" erreichbar.
3.7.1 Datenbank
Als Datenbank wurde der "Oracle 7 Workgroup Server for Windows NT" als aus dem Netz geladene Trialversion verwendet, da die mit LiveWire Pro mitgelieferte Version des Workgroup Servers von Informix für Windows NT bisher nur für die Betriebssystemversion 3.51 getestet ist und unter NT 4.0 nicht mit LiveWire zusammenarbeitet. Neben dem Server muß auch der mitgelieferte Client installiert werden, über den LiveWire auf die Datenbank zugreift.
Nach der Standardinstallation stand neben einer ganzen Reihe von Tools für die Datenbankadministration eine sog. "Starter Database" unter dem Namen wgs_pc-ibe-inet-srv_ORCL zur Verfügung, die ich für die Hyperlinkdatenbank verwendet habe. Als nächstes wurde mit dem "Oracle Security Manager" ein neuer User namens LINKDB angelegt, der Schreib- und Leserechte auf genannte Datenbank erhält.
Mit dem "Oracle Object Manager" habe ich schließlich - als User LINKDB angemeldet - die notwendigen Tabellen (vgl. Tabelle 4 - Tabelle 7) angelegt. Die IDs (tid, hlid, stid, lid) wurden zum Primärschlüssel erklärt und dürfen nicht Null sein. Für Text gibt es in Oracle zwei Datentypen: CHAR und VARCHAR2. Da Feldinhalte vom Typ CHAR grundsätzlich bis zur definierten Feldlänge mit Leerzeichen aufgefüllt werden, habe ich für alle Textfelder den Datentyp VARCHAR2 verwendet.
3.7.2 Web-Server und LiveWire
Den Netscape Enterprise Server 2.0 habe ich
ebenso wie LiveWire 1.01 für Windows NT in einer Trialversion
aus dem Netz geladen. Da auf dem Rechner auf dem Standardport 80
bereits ein Web-Server (Microsoft Internet Information Server)
installiert und in Betrieb war, wurde der Netscape-Server auf
Port 8080 installiert. Die Standardinstallation lief problemlos
ab. Die Index-Seite ist unter dem URL
http://www-ibe.gmd.de:8080/ erreichbar. Neben dem
eigentlichen Server installiert Netscape einen
Administrationsserver auf einem separaten Port, auf dem das sehr
umfangreiche und kompfortable Administrationstool als
HTML-Anwendung läuft. Dadurch kann der Web-Server sogar per
Fernwartung heruntergefahren und neu gestartet werden.
Anschließend wurde LiveWire installiert, über das Admintool des Web-Servers aktiviert und der Zugriff auf den Applikationsmanager mit Paßwortschutz beschränkt (vgl. Abbildung 27).
Abbildung 27: Aktivierung von LiveWire im Administrationsprogramm des Enterprise Servers
3.7.3 Die LiveWire-Anwendungen
Im Installationsverzeichnis des Enterprise Servers (c:\netscape\server) gibt es u.a. das Unterverzeichnis LiveWire, welches wiederum ein Verzeichnis samples mit mehreren Beispielanwendungen enthält. Ich habe parallel zu samples das Verzeichnis gmdapps mit den beiden Unterverzeichnissen linkdb und linkadmin eingerichtet, die jeweils die gleichnamige Anwendung enthalten.
In einem Anwendungsverzeichnis, z.B. linkdb, befinden sich alle HTML- und JavaScript-Dateien, ebenso wie die in den HTML-Seiten enthaltenen Grafiken (im Unterverzeichnis images). Außerdem habe ich eine kleine Batch-Datei (build.bat) geschrieben, um den Compiliervorgang zu vereinfachen:
f:\programme\netscape\server\bin\https\lwcomp -v -o
linkdb.web
links.html home.html start.html staedte.html stadtlinks.html
linksplz.html firmen.html displayLinks.js formular.html
lwcomp ist der Command-Line-Compiler für JavaScript von LiveWire. Die Option -v gibt ausführliche Informationen beim Compiliervorgang aus und -o linkdb.web erzeugt die Bytecode-Web-Datei namens linkdb.web. Anschließend folgen alle JavaScript- und Serverside JavaScript enthaltenden HTML-Dateien der zu compilierenden Anwendung. Die erzeugte Anwendungsdatei habe ich ebenfalls in diesem Verzeichnis belassen.
Nachdem die Anwendung compiliert wurde, muß sie im LiveWire-Applikationsmanager (vgl. Abbildung 13) über die Option Add installiert werden. U.a. muß hier der absolute Verzeichnispfad der Web-Datei und die maximale Anzahl gleichzeitiger Datenbankverbindungen der Anwendung angegeben werden. Während der Anwendungsentwicklung genügt hier die Angabe von 1. Bei einem späteren Einsatz kann sich die Angabe dieses Wertes deutlich auf die Performance der Anwendung auswirken. Faktoren für die Wahl des Wertes hängen von verschiedenen Dingen wie Datenbanklizenzen, Anzahl der Datenbank-Anwendungen auf dem Server, Serverbelastung oder Betriebssystem und Serverkonfiguration (Multiprozeß- und Threading-Verhalten) ab.
Nach Änderung von Sourcedateien muß die Anwendung durch Ausführen von build.bat neu compiliert werden und im Applikationsmanager nur noch ein Restart ausgeführt werden.
Da der Web-Server wie bereits erwähnt im Internet erreichbar ist, habe ich den Zugriff auf das Verwaltungstool mit Paßwortschutz beschränkt.